Warnung
Laut Hotel ist vereinzelt mit Strassenglätte zu rechnen
Ach, ach was?
Beim Frühstück werden wir vor den glatten Straßen gewarnt. Glatt? Ehrlich? Und wie würdet ihr die Straßen der letzten zwei Wochen nennen? Die, auf denen wir gefahren sind, wenn es uns zu Fuß zu glatt war? Vielleicht rutschig oder eher sau glatt?
Es ist vereinzelt mit Strassenglätte zu rechnen. Ach, ach was?
Manche von uns möchten heute eine Schleife auf der Insel Vestvågøy auf der Strecke von Svolvær nach Sørvågen einschieben. Das Navi äußert dazu die Vermutung, daß unbefestigte Streckenabschnitte vorhanden sein könnten und einer der Reiseführer schreibt etwas von nicht schlaglochfrei und sandig. Das führt bei anderen von uns zu plötzlichen Muterfordernissen.
Erst mal aber diffundieren wir langsam durch die lofotische Landschaft, halten hier an toller Landschaft, dort an interessanten Brücken und haben bei jedem Halt das Gefühl, daß es immer kälter wird. Was sogar stimmt, am Tiefpunkt hat es -8 Grad.
Am Ende der Schleife stellen wir fest, daß wir immer noch nicht wissen, ob es nun unbefestigte, sandige, nicht schlaglochfreie Strecken unterwegs gab; die generelle Beschaffenheit der Straßen hat es nicht offenbart, sie waren einfach festgefroren und damit genau so gut oder schlecht befahrbar wie alle anderen Straßen, die wir befahren haben.
Wir sind mit einem Auto unterwegs, das über alles Buch führt und alles wird verpetzt. Für alle, die drei Mal an ihr Auto zurücklaufen zur Kontrolle, ob es auch wirklich abgeschlossen ist, kann man das auch von entlegenen Plätzen aus per App nachsehen. Die Buchführung über den heutigen Tag zeigt ein sehr unausgewogenes Fahrverhalten. Unser Diffundieren wurde erkannt, das der kleinen Bären allerdings nicht.
Buchführung über den Tag
Kurz vor Leknes kommen wir am Wikingermuseum vorbei. Das ist das einzige uns bekannte Museum auf dieser Welt, das montags geöffnet ist, aber sonntags nicht. Richtig: heute ist Sonntag. Immerhin sehen wir den 80 Meter Langbau des Häuptlingshauses von außen.
Wikingermuseum, leider geschlossen
Am Abend stellen wir fest, daß uns Fotos mit blauem Himmel und gutem Wetter nicht so gut gefallen wie die bisherigen Schlechtwetterbilder. Zefix.
In Sørvågen übernachten wir in einer entzückenden Fischerhütte und diesmal werden wir keine vernichtende Kritik schreiben müssen.
Diese Hütte ist der perfekte Ort für von der Aurora-Jagd ermüdete Fotografen. In Jagd-Richtung sind drei Fenster angebracht, an jedem steht ein Fotograf, vor jedem Fotograf steht ein Stativ im Schnee vor der Hütte. Per Fernbedienung starten wir die Aufnahmen. Die Aurora hingegen schont uns nicht. Bis 1:30 Uhr hält sie uns wach. Blöderweise steht das Auto zu weit weg, so können wir die Heckklappe nicht zum Einsatz bringen.
© 2020 Thomas Hieronymi